Neptungras: das Wunder des Mittelmeers
Die Meerespflanze Neptungras, auch als Posidonia bekannt, ist der größte lebende Organismus der Erde. Im Mittelmeer kann ein einzelnes Exemplar sogar bis zu 8 Kilometer lang werden. Auch ihre Lebensdauer ist beeindruckend und kann bis zu 100.000 Jahre erreichen. Dies wurde auf den Balearen nachgewiesen, als eine Seegraswiese von 700 km² zwischen Es Freus auf Formentera und dem Strand von Ses Salines auf Ibiza erforscht wurde. Durch nachhaltigen Tourismus kann dazu beigetragen werden, den Erhalt der Neptungras-Seegraswiesen zu unterstützen und damit die Gesundheit des Meeres und der Küsten langfristig zu sichern. In diesem Artikel erfahren Sie, warum dies so wichtig ist und welche Bedeutung auch das getrocknete Seegras und die Früchte der Posidonia haben.
Auch auf der anderen Seite unserer Welt wurden Wiesen der Posidonia australis entdeckt, die eine Fläche von 200 km² bedecken und seit rund 4.500 Jahren bestehen. Die beiden Pflanzenarten Posidonia australis und Posidonia oceanica sind jedoch nicht identisch, auch wenn beide zur Familie der Posidoniaceae gehören. Sie haben sich in verschiedenen Regionen entwickelt und sind jeweils einzigartig in Australien und im Mittelmeer heimisch. Einige der Posidonia-Seegraswiesen im Mittelmeer sind sogar als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt und geschützt.
Hier sind einige spannende Fakten über diesen faszinierenden Hüter der Tiefen:
Was steckt hinter dem Begriff “Neptungras”
Beginnen wir mit der Frage: Was ist Neptungras? Der Begriff Posidonia oceanica, oder Neptungras im deutschen Sprachgebrauch, bezeichnet eine Wasserpflanze, die ausschließlich im Mittelmeer vorkommt. Sie hat Wurzeln, Stängel, Blätter und bildet sogar Blüten und Früchte. Dadurch hebt sie sich klar von Algen ab. Posidonia-Wiesen zählen zu den bedeutendsten Meeresökosystemen und spielen eine zentrale Rolle für das weltweite ökologische Gleichgewicht. Ähnlich wie die Korallenriffe in der Karibik bietet sie zahlreichen Meereslebewesen einen Lebensraum und trägt maßgeblich zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei.
Die Seegraswiesen liegen meist in Küstennähe und sind bedroht durch illegales Ankern in geschützten Gebieten, Umweltverschmutzung und die Verschlechterung ihres Lebensraums. Iberostar setzt sich aktiv für den Schutz der Posidonia ein, zum Beispiel durch die erneute Zusammenarbeit mit dem PosiGenome-Projekt des Mittelmeer-Instituts (IMEDEA) und die Eröffnung des ersten Küstenobservatoriums in einem Hotel. Auch Sie können zum Umweltschutz beitragen, indem Sie sich in Ihrem nächsten Urlaub für eine nachhaltige Unterkunft entscheiden. Schließen Sie sich dem regenerativen Tourismus an: Kleine, bewusste Handlungen wie der Verzicht auf Einwegplastik, der Genuss nachhaltig gefangener Meeresfrüchte und ein respektvoller Umgang mit Strand, Meer und Tierwelt machen einen echten Unterschied.
Warum Neptungras nicht zu Algenpflanzen zählt
Sie fragen sich nun, warum das Neptungras trotz seines Namens nicht zu den Algen zählt? Die Antwort in ihrem Aufbau. Im Gegensatz zu Algen besitzt Neptungras alle typischen Merkmale einer Pflanze. Sie bildet sogar kleine Früchte aus, die sogenannten „Meer-Oliven“. Während Algen oft auf harten oder felsigen Böden wachsen, bevorzugen die Posidonia oceanica und ihre australische Verwandte, die Posidonia australis, weiche Sandböden.
Sie können sich eine Neptungras-Wiese wie einen versunkenen Wald vorstellen: ein „grünes Lungengebiet“ unter Wasser, dessen Wurzeln tief in den Sand reichen. Es ist ein weitläufiges Ökosystem, das zahlreichen Meerestieren Schutz, Nahrung und Stabilität bietet.
Welche Rolle spielt das Neptungras in den Ökosystemen?
Neptungras-Wiesen dienen nicht nur als Lebensraum für viele Meeresbewohner, sondern auch als ein hocheffizienter Kohlenstoffspeicher, der bis zu 15-mal mehr CO₂ binden kann als der Amazonas-Regenwald. In den tropischen Küstenregionen rund um den Äquator übernehmen Mangroven diese Rolle. Im Mittelmeer jedoch ist es die Posidonia, die die entscheidende Aufgabe hat, die Auswirkungen der Klimakrise zu mildern. Sie erzeugt durch Photosynthese große Mengen Sauerstoff und reinigt das Wasser, indem sie Schwebeteilchen und Nährstoffe filtert. Plastik und andere Partikel werden eingefangen und zurück an die Küste gespült. So bleibt das Wasser sauber.
Das getrocknete Seegras, das vom Meer an die Küste gespült wird, ist kein Abfall, sondern ein natürlicher Schutz gegen Stürme mittlerer und niedriger Intensität. Es trägt dazu bei, die Küsten vor Erosion zu bewahren und nährstoffreiche Sandstrände zu erhalten. Das Neptungras hilft, die Küstenlinie zu stabilisieren und die Dünen mit organischen Stoffen anzureichern. Das Ergebnis? Weniger Abtragung der Küste und eine festere, beständigere Strandlinie. In vielen der schönsten Buchten des Mittelmeers findet man am Ufer Blätter der Pflanze, die dort angespült wurden. Diese tragen dazu bei, diese Strände und die Natur zu bewahren.
Meer-Oliven: Die Frucht des Neptungrases
Die Frucht dieser wichtigen Pflanze, die „Meer-Olive“ genannt wird, dient ähnlich wie der Kern bei anderen Früchten der Fortpflanzung – wenn auch in kleinerem Umfang. Wenn die Blüten reife Meer-Oliven bilden, was nur unter speziellen Bedingungen geschieht, lösen sich diese von der Pflanze und treiben im Wasser. Getrieben von den Wellen erreichen sie so auch weiter entfernte Orte. Die häufigste Form der Fortpflanzung ist jedoch die asexuelle Vermehrung, bei der die unterirdischen Rhizome sich über den Sandboden ausbreiten.
Mit der globalen Erderwärmung wurde beobachtet, dass Neptungras häufiger Früchte bildet – eine Reaktion auf den zunehmenden Umweltstress. Dies ist ein Ausdruck ihrer Anpassungsfähigkeit, kann aber auch als Warnsignal verstanden werden. Durch die Veränderung ihres Fortpflanzungsverhaltens und der Keimzeiten kann sich ihr Lebenszyklus ändern und damit das gesamte Ökosystem beeinflussen. Ähnliche Risiken bestehen für andere bedrohte Pflanzenarten.
Oft werden Meer-Oliven zusammen mit den getrockneten Blättern an die Küste gespült. Sie sind an ihrer ovalen, glatten und glänzenden Oberfläche zu erkennen, die an Oliven erinnert, daher der Name. Ihre Farbe reicht je nach Reifegrad von hellem Grün bis hin zu Dunkelbraun oder Schwarz. Sollten Sie am Strand welche entdecken, so lassen Sie diese der Natur zuliebe an Ort und Stelle. Denn solange das Neptungras im Meer „im Takt der Wellen tanzt“, wie es in Liedern beschrieben wird, und den natürlichen Zyklen folgt, können die Meeresökosysteme sich besser von den Folgen der Klimakrise erholen und ihre Bewohner im Mittelmeer existieren.
Lassen Sie sich inspirieren!
Iberostar Hotels & Resorts ist eine führende Hotelkette, die einen verantwortungsvollen Tourismus fördert, bei dem das Wohlergehen von Mensch und Umwelt im Mittelpunkt steht. Das Unternehmen betreibt mehr als 100 4- und 5-Sterne-Hotels an den touristischen Hauptreisezielen in Europa, Afrika und Amerika. Das Hotel-Portfolio von Iberostar bietet seinen Kunden Strandhotels, Stadthotels und Hotels mit Geschichte. Neben der Kategorie JOIA, dem Ausdruck von maximalem Luxus und Exzellenz. Genießen Sie einen All-inclusive-Urlaub mit der Familie, mit dem Partner oder mit Freunden in Hotels auf Mallorca, Teneriffa, an der Costa del Sol, in Mexiko, in der Dominikanischen Republik, auf Jamaika oder in Brasilien. Erleben Sie die Essenz des urbanen Lebens mit unseren Hotels in Barcelona oder Lima. Oder tauchen Sie ein in die Geschichte und die Traditionen von Reisezielen wie Montenegro.
Die Allianz von Iberostar und IHG schließt die Interessen von Iberostar in Kuba aus.